Der festsitzende Berggeist

Nachdem mich Anubis im Puppen und Objekte Channeling darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ich damals einem Berggeist begegnet bin ohne es überhaupt zu merken, beschloss ich, mich zeitnah zu dem Felsen aufzumachen. Testen, ob ich nicht auch mit Naturwesen kommunizieren kann und natürlich auch mit dem Hintergedanken, dem Spirit irgendwie zu helfen. Leute, was soll ich sagen, damals war alles noch neu und ich fragte mich relativ oft, ob ich meinem Verstand überhaupt noch trauen kann. Ich hatte keine Zweifel, dass ich mit Persephone und Anubis kommunizierte. Das konnte ich ja immer schön mit Tanja überprüfen, die die beiden auch hört. Bei einigen meiner Reinigungen, gerade bei denen, bei denen ich nicht einmal was Energetisches etc. wahrgenommen hatte, war ich damals oft nicht ganz sicher, ob ich mir das nicht alles nur einbilde. Ich meine, selbst wenn man sowas in der Öffentlichkeit macht und Hunderte Menschen an einem vorbeilaufen, bei einem Gespräch mit einem Spirit kann dir eben keiner zuhören. So kann man hinterher niemanden Verkörperten fragen, ob er das auch gehört oder gesehen hat, selbst wenn er direkt daneben stand. Wenn man ein anderes Medium dabei hat, kann man wenigstens gegenchecken, aber das ist bei mir eben nicht so oft der Fall. Also fragt man sich natürlich recht häufig, ob man einen an der Klatsche hat. Nach der Nummer mit dem Berggeist bin ich allerdings ein paar Wochen lang richtig gecrasht. Wie es dazu gekommen ist, will ich euch jetzt nicht länger vorenthalten...Also viel Spaß mit dem Protokoll, dass ich mal wieder rekonstruieren musste.

Ich machte mich also auf zum Römerfelsen. Am Parkplatz angekommen fiel mir auf, das der letzte Besuch schon einige Jahre her war und ich überhaupt nicht mehr wusste, wie die genaue Route zum Zielpunkt verlief. Der Felsen liegt mitten im Pfälzer Wald, wenn man dort einmal falsch abbiegt, steht man ruckzuck vorm falschen Felsenschiff, dort stehen die nämlich überall herum. Und natürlich bog ich falsch ab... Ich ging also zunächst zum falschen Felsen, ohne es zu merken. Als ich in Sichtweite war, nahm ich Kontakt auf. Auf meine Frage, ob der Felsen bewohnt ist, kam sofort ein Ja. Ich ging weiter auf den Felsen zu und mir fiel auf, dass es überhaupt nicht der besagte Römerfelsen war. Aber scheiße, wer hatte denn dann geantwortet. Damals wusste ich nicht, dass Naturgeister ganz schön verbreitet sind, so komisch das jetzt klingen mag. Ab dem Zeitpunkt war ich richtig pissig und verunsichert, weil ich mir verdammt sicher war, dass wenn das der falsche Felsen war, ich dann wirklich einen an der Klatsche zu hatte. Persephone versicherte mir zwar, dass alles seine Richtigkeit hatte, aber in dem Moment fragte ich mich natürlich gerade mal wieder, ob ich mir die nicht auch nur ausdenke. Irgendetwas trieb mich aber trotzdem noch an, zum richtigen Felsen zu gehen. Dort angekommen hatte ich mich mittlerweile damit abgefunden bescheuert zu sein, lehnte ich mich erst einmal an, weil der Aufstieg verdammt steil ist und ich zu dem Zeitpunkt ein konditionelles Wrack war. Da kam mir direkt ein: "nimm deine Finger da weg" entgegen. Ich nahm die Hand weg, ging die Leiter hoch... Natürlich schwang noch nach, dass ich erst vorm falschen Felsen gestanden bin und von dem auch eine Ansage bekam. Aber dieses mal lief es anders. Das „Nimm deine Finger da weg“ kam genau in dem Moment in meinen Kopf, als ich mit der Hand den Stein berührte. Eine Kontaktaufnahme meinerseits hatte ich Gegensatz zu vorher in dem Moment überhaupt nicht im Sinn, da ich noch total am Ende war und mich erst einmal ausschnaufen musste... Ich erklärte dem Berggeist, dass ich ihm helfen könnte, indem ich die energetische Barriere, die ihm den Weg versperrt, kurz aushebeln würde. Eine genaue Anleitung hatte ich zu dem Zeitpunkt zwar nicht, aber ihr wisst ja: Versuch macht kluch. Er stimmte mit einem "Okay" zu. Mehr gab es von seiner Seite aus nicht zu sagen. Ich kletterte die Leiter wieder runter, stellte mich vor das Felsenschiff und visualisierte mit der Intention, den Spirit in die Erde zu entlassen, einen Durchbruch vom inneren des Felsens nach draußen. Ich sah den Berggeist vorm inneren Auge verschwinden. Nicht wirklich detailliert oder sonderlich scharf. Wie einen groben Schatten auf einer eh schon unscharfen Aufnahme. Er verschwand in der Erde wie ein Fisch, der ins Wasser zurückgeworfen wird. Danach war er einfach verschwunden. Da die Sache durch den Umweg doch ein wenig länger dauerte als geplant, machte mich auf den Heimweg, pissig aber nicht ganz ohne Hoffnung doch, nicht total bekloppt zu sein...