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Reinigung Spectator

Aktualisiert: 30. Sept.

Ein Dämon geht durch ein Portal in die Unterwelt

Der Spectator

 

Tatsächlich erfuhr ich erst vor kurzem, dass der Spectator überhaupt existiert. Als Tanja mich Mitte Dezember besuchte, mussten sie und Anubis mich erst darauf aufmerksam machen, dass in dem Wohnblock (in dem ich seit über zwanzig Jahren lebe) etwas ziemlich Finsteres in der Tiefgarage haust. Ich denke, ich bekam vorher schon Hinweise über meine EVP Einspielungen, aber da ich als Schild angelegt bin und deswegen selbst nicht sonderlich feinfühlig bin, kam ich nicht wirklich drauf, was mit Aussagen wie "da wohnt noch einer", oder "der ist nicht alleine" gemeint war. Seit einiger Zeit werde ich von Spirits, die bereit sind zu gehen, es aber alleine nicht können, angesprochen oder um Hilfe gebeten. Schon vor meiner ersten Reinigung- ich musste noch einmal kurz ans Auto bevor es losging- wurde ich von vier Spirits in der Tiefgarage angesprochen, ob ich ihnen helfen kann. Auf Nachfrage, ob die vier alleine sind, bekam ich die Antwort: „Nein, es ist noch jemand hier“. Schon bald wurde klar, dass der fünfte Spirit der Spectator war. Und dieser war zunächst nicht bereit, seine „Sklaven“ gehen zu lassen. Mir wurde gesagt, dass ich ihn keinesfalls angreifen solle, geschweige denn, seine Sklaven ins Licht schicken darf, da er sonst Unheil über das Haus bringen würde. Alles was ich machen konnte war, ihm meine Arbeit zu zeigen. Die Reinigungen, die ich bereits vorgenommen hatte- und das waren nicht sonderlich viele. Nach der vierten Reinigung war er schon gesprächsbereit, ich aber nicht. Nach der fünften Reinigung war es dann soweit…   

Am Morgen des 6.1. musste Persephone ihre Form aufgeben und ich sah sie sterben. Dementsprechend gedrückt war meine Stimmung als ich an mein Auto kam, um einen Freund aus dem Krankenhaus abzuholen.

Spectator: Ich bin bereit, mir deine Optionen anzuhören.

Timo: Ich bin nicht in Stimmung, ich habe gerade meine Göttin sterben sehen. Komm ein anderes mal wieder.

Spectator: Das tut mir leid.

Timo: Mach nicht so als würde dir das leid tun.

Spectator: Denkst du ich weiß nicht wie das ist, denkst du ich habe noch niemanden verloren?

Puh, damit hatte ich nicht gerechnet. Der Spectator wirft mir normal ganz andere Sachen an den Kopf, aber mich überkam plötzlich ein ziemliches Mitgefühl.

Timo: Pass auf, sobald meine Göttin wieder da ist, spreche ich alles mit ihr ab und komme wieder. Dann können wir reden.

Ich fuhr los und als ich wieder zurückkam konnte ich leider nur sagen:

Timo: Sie ist noch nicht da. Ich komme runter sobald alles geklärt ist.

Gegen Abend hatte Persephone ihre neue Form ausgebildet und ich konnte es kaum erwarten alles mit ihr zu besprechen. Also ging ich in die Meditition.

Timo: Na, wie sieht es aus, kann ich mit den Spirits im Keller verhandeln? Was soll ich beachten? Anubis, Hel, Jormungandr- könnt ihr auch dazu kommen?

Anubis/Hel/Jormungandr: Natürlich wir kommen.

Timo: Irgendwelche Tipps, wie ich das Ganze angehen soll?

Persephne: Sei vorsichtig, lass deinen Schild nicht zu weit fallen und greife nicht an.

Timo: Anubis, noch irgendwelche warmen Worte für mich?

Anubis: Ja, du kannst das, hör auf Persephone und beherzige die Ratschläge, die du von uns erhalten hast.

Timo: Kann ich das von meiner Wohnung aus machen?

Hel: Ja, das kannst du machen. Es besteht aber die Gefahr, dass er durch den Kanal, den du öffnest, zu dir in die Wohnung gelangt- oder zumindest in den näheren Umkreis.

Timo: Ne, dann nicht…Okay, ich sage euch jetzt mal, wie ich das so rein intuitiv und mit dem Wissen über ihn anstellen würde. Ich würde da runter gehen, ihn ganz normal ansprechen und ihm mein Angebot machen, ihn ins Licht oder in die Unterwelt gehen zu lassen. Wenn er nicht will, dann komme ich eben ein anderes Mal wieder. Kann ich um ihm zu zeigen, dass ich nicht lüge, die Portale öffnen?

Persephone: Nein, öffne sie erst wenn er zugestimmt hat zu gehen. Wenn einer seiner Sklaven die Flucht ergreift und ins Licht geht, was man ihnen ja keinesfalls verdenken kann, wird er sauer.

Timo: Okay, wie stehen die Chancen, dass er einfach geht?

Persephone: 50/50.

Hel: Sei wirklich vorsichtig, er hat schon mit anderen Druiden, Schamanen und Zauberern gespielt.

Timo: Hat er schon mal mit mir gespielt?

Hel: Nein, das hat er nicht.

Timo: Na dann…Hel kann ich dich rufen, wenn ich deine Hilfe brauche?

Hel: Natürlich kannst du das.

Timo: Danke Leute. Ich muss jetzt wirklich noch einmal loswerden, dass es mir eine Freude und eine Ehre ist, mit euch zusammenzuarbeiten.


Nach der Meditation begab ich mich in die Tiefgarage, wartete bis das Licht aus war und begann meine Ansage.

Timo: So, da bin ich. Alles wurde besprochen.

Sklaven: Hilf uns, lass uns ins Licht!

Timo: Das werde ich, aber erst wenn ALLE bereit sind zu gehen. Warte mal, ich gehe in die dunkelste Ecke, damit die Notausgangsschilder nicht stören. Hat der Unterdrücker auch einen Namen?

Spectator: Keinen, den du aussprechen könntest. Was hast du anzubieten?

Timo: Du weißt doch, was ich mache. Du kennst meinen Speicher.

Spectator: Ja, den kenne ich.

Timo: Dann weißt du das ich dich nicht belüge.

Spectator: Hm.

Timo: Persephone, Anubis- könnt ihr mal kommen…

Beide kamen wie immer an meine Seite.

Timo: Rechts von mir steht Persephone, sie kann Licht und Dunkelheit ganz gut ab. Falls sich jemand für das Licht entscheidet, wird sie dafür Sorge tragen, dass euch nichts passiert. Links steht Anubis, er macht das selbe, wenn jemand in die Unterwelt möchte. Wie auch immer ihr wählt, ihr werdet durch eure Rückschau gehen müssen, Sachen sehen, die euch bestimmt nicht so gefallen- aber dann ist es auch gut. Dann habt ihr die Chance auf einen Neubeginn. Ich will niemanden zwingen, ihr sollt selbst entscheiden. Der freie Wille ist mir heilig…

Spectator: Und was war das vorgestern, ich hab’s gesehen. Das sah mir nicht nach freiem Willen aus.

Timo: Da muss ich dir Recht geben, das war mein Fehler und ich bin da nicht stolz darauf. Aber aus Fehlern lernt man.

Spectator: Und wer sagt mir, dass mir wirklich nichts passiert, wenn ich gehe? Du kannst das doch gar nicht wissen.

Timo: Das stimmt, ich kann das nicht wissen- aber ich vertraue meinen Göttern, sie haben mich noch nie hintergangen. Du wirst uns also vertrauen müssen.

Spectator: Du lügst, ihr lügt alle, einfach alle, alle!

Timo: Du siehst doch, was ich bisher gemacht habe, sieht das für dich nach Lüge aus?

Spectator: Hm, nein sieht es nicht. Aber was ist, wenn ich bestraft werde? 

Timo: Hel, kannst du mal bitte kommen… Du wirst nicht bestraft. Wenn dann bestrafst du dich nur selbst. Verbotenerweise auf fremde Erinnerungsspeicher zugreifen ist ja fast wie hacken. Ich glaube nicht, dass du da groß bestraft wirst…

Hel erschien hinter mir und fasste mir an die Schultern.

Hel: Ganz so einfach wird das nicht, aber du bist bereit zu gehen und ich kann dir versichern, dass noch niemand für immer in der Unterwelt geblieben ist.

Timo: Darf ich vorstellen, die Herrin der Unterwelt.

Spectator: Und was ist, wenn ich in der Unterwelt bleiben will?

Hel: Wenn du deine Lernziele erreicht hast, wirst du dort nicht bleiben wollen. Es würde überhaupt keinen Sinn ergeben.

Spectator: Kann ich mir die Sache noch einmal überlegen?

Timo: Natürlich kannst du das.

Die ganze Zeit huschten in 3D Schatten vor mir an der Wand entlang. In der Tiefgarage war außer mir niemand und auch sonst war da nichts das sich bewegte oder die Schatten hätte auslösen können.

Timo: Pass auf, ich brauche noch Tabak. Ich gehe jetzt schnell welchen holen und wenn ich wiederkomme, kannst du mir deine Entscheidung ja mitteilen.

Spectator: Mach das, ich warte.

Ich ging die hundert Meter zum Supermarkt, traf natürlich noch jemanden, den ich kenne und brauchte eine knappe Stunde, bis ich wieder in die Garage kam.

Timo: So, da bin ich wieder. Wie hast du dich entschieden?

Spectator: Ihr seid Lügner, alle Lügner, ich bleibe hier. Ich gehe nicht weg.

Timo: Wir lügen nicht. Persi, Anubis, wollt ihr mal mit ihm reden?

Persephone: Wir lügen nicht. Geht ins Licht und ich sorge dafür, dass euch nichts geschieht.

Anubis: Geht in die Unterwelt und ich sorge dafür, dass ihr sicher ankommt. Ihr werdet transformiert werden.

Timo: Glaub mir, ich bin der Letzte, der nicht nachvollziehen kann, wie es ist, das Alte nicht aufgeben zu wollen und etwas Neues zu beginnen. Du weißt, ich kann das auch ziemlich gut, du kennst meinen Speicher. Du solltest aber auch sehen, dass wenn man etwas Neues wagt, es sehr oft gut ausgeht.

Spectator: Nein, ich werde nicht gehen und die anderen vier bleiben auch hier.

Timo: Du sagtest doch vorhin, dass du weißt wie es ist, jemanden zu verlieren. Glaubst du nicht, dass sie nicht schon sehnsüchtig darauf warten, dich wieder zu sehen? (Ganz leise zu Persi): Die sind doch noch irgendwo, oder?

Persephone: Sie sind schon lange im Licht und warten.

Spectator: Nein, ich gehe nicht weg.

Ich war gerade im Begriff zu gehen und es ein anderes Mal erneut zu versuchen…

Spectator: Nein warte, ich bin bereit. Ich gehe.

Timo: Lässt du die anderen frei?

Spectator: Ja, sie sollen gehen.

Timo: Persi, Anubis: ist das ein Trick, kann ich ihm trauen?

Persephone/Anubis: Er will gehen.

Timo: Dann öffne ich jetzt rechts die Tür ins Licht und links das Portal in die Unterwelt.

Ich visualisierte die Portale und sah, wie vier Gestalten im Licht verschwanden. Der Spectator nahm die Treppe in die Unterwelt. Ich konnte eine große Gestallt erkennen, die die Treppe hinab stieg.

Timo: Sind alle vier ins Licht, ich konnte nur drei erkennen?

Persephone: Ja es waren alle vier.

Timo: Kann ich die Portale schließen?

Anubis: Warte noch kurz, er ist noch nicht ganz unten…

Spectator: Danke.

Anubis: Jetzt kannst du.

 

Ich schloss die Portale und übergab Anubis die restliche Schwärze die der Sklavenhalter hinterlassen hatte. Er hatte seine Hand auf meiner Schulter und leitete die Schwärze durch mich durch.

Timo: Muss ich die Schwärze jedes Mal durch mich durch?

Anubis: Eigentlich nicht, du kannst die mir auch einfach übergeben. Aber mal ehrlich, es sieht schon cool aus…

Timo: Oh Mann…


 

 

 

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